Enduro-DM Waldkappel


Enduro DM-Waldkappel 2016

-The next generation rückt näher –

Nach langen Jahren des ungeduldigen vorsichhinalterns war es für meinen  Filius  (the next generation „Laszlo“) endlich so weit: 17 J. alt, Führerschein A1 (wir berichteten…) und eine alte GasGas EC 125 ergaben in der Summe endlich eine Startberechtigung!

Somit easy-race.de und genannt. Ich bei den Silber-Silberrücken und Laszlo in der E1B mit seiner 125er-Zwiebacksäge……..

Noch 4 Wochen Zeit, alles gut…
… wäre da nicht der eklatante Wartungsstau der gelben Zwiebacksäge. Da der „Osten“ bei uns um die Ecke ist, gibt es TÜV blind. Die Abnahme hingegen ist unerbittlich. Eine Liste ergab verschiedenste Arbeiten, die noch ZWINGEND zu erledigen waren. U.a. neue Lichtmaschine verbauen, Lampen, Blinker, Bremslicht in Gang bringen, Spiegel und Hupe besorgen, Reifen montieren, Speichen nachziehen, Bremslichtschalter erneuern, Auspuff schweißen und neu stopfen, … Im Grunde musste die Spanierin einmal neu aufgebaut werden! Nach verschiedenen Hinweisen im Verlauf des näher rückenden Renntermins meinerseits und einer vollkommen tiefenentspannten „ChilldochmalWasduimmerfüreinenStressmachst – Reaktion“ beendete ich meine „Hinweise“.

Ende vom Lied: 2 Tage vor Rennstart ging noch gar nix. Selbst die Abnahme beim Stoppelcross wäre eine unüberwindbare Hürde gewesen. DANKE DIETER SCHÄFER , der als kurzfristiger Notfallhelfer AM FREITAG NACHMITTAG! Alles hingebogen hat! Dann kam es. Die Abnahme am Samstag . Ich vornweg. Phonprüfung. Gedanklich war ich schon beim Kabelbinder für den Spiegel im Parc-ferme, da jagt der Heini vom ADAC meine alte Dame in Drehzahlesphären, die sie noch nie erleiden musste. „Zu laut – der Nächste bitte!“ Ich, kurzfristig aus der Rüstung gesprungen, aber es half alles nicht. Zu laut. 3 Phon zu laut. Der nächste war Laszlo. Die GG hauchte ein leichtes Lüftchen hinten raus und gut wars. Den Rest der technischen Abnahme bestand das Vehikel von Laszlo auch anstandslos, weil ich als HB-Männchen noch am fluchen und Dieter als Ablenkungsmeister dem Heini vom ADAC die Vorzüge seiner Ganzgebissprothese erläuterte. OK, nach Hause und Auspuff neu stopfen. Dann zurück, um mir bei der Helmabnahme anzuhören, dass man die Kennung kaum noch lesen könne. Der Kamm schwoll wieder. Die Heißdüse von der Phonprüfung wurde zwischenzeitig vom Oberoffiziellen des ADAC von selbiger abgezogen, weil inzwischen 50% (auch die Werksfahrer) des gesamten Fahrerfeldes wegen „laut-is-out“ eine zweite Schlange bilden mussten. Stattdessen durfte er nun im zweiten Zelt einen auf dicke Hose machen. Der erinnerte sich leider an mich und meinte mein PDS-Lager monieren zu müssen, welches NAGELNEU war, oben und unten ! Das Fett vom Einbau hing noch außen dran. Der Kamm platzte! Glücklicherweise stand jener Oberoffizieller daneben, der sogleich dem Heini erklärte, wie ein PDS funktioniert und mich durch winkte.

Laszlo: „Und, welches Motorrad ist nun OHNE Beanstandung durchgekommen?“ Zum Glück schickte er ein schelmische Grinsen hinterher, sonst wäre es zu unschönen Szenen unter der ADAC – Plane gekommen.

Es folgte die verkürzte Begehung der zwei Sonderprüfungen, da 35°C selbst mir zu viel waren, um die Besichtigung ausgiebiger zu gestalten. Wie gehabt, zwei lange Prüfungen, mit jeweils um die 10/11 min. Fahrzeit. Mein Frontflip-Graben incl.

Sonntag: Wetterbericht ebenfalls wie gehabt. SONNE und HEIß, wie die Tage zuvor. Also harte und staubige Bedingungen.
Nach der dritten Entsorgung seiner Stoffwechselendprodukte, zog sich Laszlo dann um. Kanister bereitstellen, Bananen zurechtlegen und dann Moped holen. Das Übliche eben. Nach eigener Aussage war er mehr in freudiger Erwartung, als aufgeregt. Gut. Start ging glatt und ab ging die Reise in seine erste Enduro-DM-Runde. Ich 45 min. dahinter.
Angesagt waren B/A/A-Zeiten. Die erste Runde war ganz angenehm. Zwar heiß, aber im Wald recht griffig, nur auf den Feldwegpassagen sehr staubig. Die Zeiten „B“ großzügig, so dass keine Hektik angesagt war. Ein lockeres „in die Veranstaltung kommen“. Die WP´s schnell gesteckt mit langen, flüssigen Kurven, aber auch heiß und Staub ohne Ende. Der Offroad-Anteil auf den Etappen war überraschend hoch. Steilauffahrten, Schlammlöcher, Gräben,… alles was das Enduroherz höher schlagen lässt. Klasse. Soweit zur Runde eins. Runde zwei folgte sogleich.
Etwas Zeit im Fahrerlager, also in Ruhe tanken, Riegel und Banane rein, trinken, neue Zeiten auf den Tank und auf den Klappstuhl setzen. Cool, dachte ich. So kann es weitergehen. Kaum hingesetzt, kamen die ersten Tropfen. Innerhalb von Minuten war es rabenschwarz und es kachelte, was nur ging. Schnell noch die getönte Brille gegen die Rolloff-Brille getauscht und ab. Das Gewitter entlud sich direkt über uns. Tropfen, gefühlt so groß wie Tennisbälle schlugen auf dem Helm und Brille ein. Das Roll-Off hat die erste ZK nicht erlebt. Entweder das Wasser drang dahinter, oder der Fahrer vor einem hatte eine zu nervöse rechte Hand. Zeus muss echt miese Laune gehabt haben, denn es schlugen die Blitze rechts und links im Wald ein. Innerhalb kürzester Zeit überzog sich der knochentrockene Boden mit dieser herrlichen dünnen Schleimschicht. Super. Und noch superer, das Ganze in A-Zeit! Futsch war das lockere „in die Veranstaltung kommen“. Anschlag war angesagt. Und obwohl ich alles rausgehauen hatte, was ging, habe ich eine Min. gefangen, weil sich an einer Auffahrt kein Vorbeidrängeln mehr ergab. Gut, die war nicht wirklich entscheidend, aber es wurmt eben. Die erste WP in der zweiten Runde war entsprechend. Schmierig, glitschig, schlammig, langsam. In der Prüfung hat Laszlo….
Ich will nicht drüber reden!
In den anderen Prüfungen waren wir recht nah beieinander. Am Ende hatte ich kontinuierlich Zeiten auf Platz 15 gesetzt. Laszlo streute seine Platzierung etwas weiter und landete bei 17/18/19/und 21.
Kurzum, mit gleichen Waffen müsste ich die Flügel strecken, womit unumwunden fest steht, dass die Wachablösung in vollem Gange ist. GUT SO! Laszlo ließ die dritte Runde stecken, da bei C-Bedingungen A-Zeit fahren, ihm alles abverlangt hatte. In der zweiten Runde hatte er alles gegeben und war dann platt. Sich dann eingestehen, dass man nicht fit genug für weitere 70km ist, ist ok. Im Gegensatz zu mir, ist er dabei ohne Strafminute durch die zweite Runde gekommen. Das muss ein Fehler sein, so wie die Zeit in der WP1/Runde 2!

Am Ende trafen wir uns bei herrlichsten Sonnenwetter! an der WP 2, sahen den Schnellen in ihrer dritten Runde bei der Arbeit zu, tranken mit unserem Dieter ein Bier und schnackten über die Erlebnisse. Laszlo berichtete von dem ein oder anderen Bodenkontakt (er hatte nach der Reifenmontage vergessen die 4 Bar wieder abzulassen und ist die gesamte Veranstaltung mit nem Vollgummihinterreifen gefahren) und …

… (was für Hanno) trafen auf Doc.-Schade mit seiner XR 400R… !!!

Unterm Strich: Klasse Veranstaltung, super Rennen und Laszlo angefixt.

PS: Der „nervöse Didi“ (Mark Berneburg) war so nervös, dass er sich schon beim Start 20 Sek. Eingefangen hat und in Unterbuxse nach Hause fahren musste, weil er seine Hose vergessen hatte. Ansonsten war sein Ergebnis recht gut.