EEG & Friends Herbsttour „Piemonte 2014“

Die  „Atemloooooos……..im Schieferhang“
„o mein Gott……hod soa Zwoadagda an geilen Klang“- Tour

Sonntag, 28.09.2014:
Bis auf den akustischen Terror von „Helene“ und dem „Gabalier“ verlief die Anreise wieder Unspektakulär und wir landeten pünktlich zu Valerias Geburtstags-Mittagsfestmahl im La Nigritella.
Die drei „Freireiter“ waren schnell vom Hänger gezerrt, bei strahlendem Sonnenschein zelebrierten wir die erste Brotzeit im Garten und planten die Route zum ersten Cappuccino.

Auch Gino machte seine Montesa Startklar, er wollte mit seinem Spezl am Jafferau zum „Schwammerlsuchen“ fahren…..eigentlich. Als ich ihm sagte, wir wollen zum Warm-Up den „immer an der Wand lang Trail“ zum „J. Barabbas“ probieren, weiteten sich seine Pupillen……“si….si……provare, hahahaha“.

Im Zauberwald angekommen, die beiden Zweitakter und die Doppelrohr Freeride-Schwester sind auf Betriebstemperatur, fahren wir gleich die MTB-Bob-Bahn hoch.

Der Aufstieg durch den Wald bis zum „Porno-Panorama-Grat“ ist schon etwas beschwerlicher, aber die Aussicht auf das Tal und die nun anstehende und recht spektakuläre Streckenführung treibt allen das Grinsen ins Gesicht. Bevor wir in den „i-a-d-W-l-Trail“ einsteigen, tuckern wir noch in die entgegengesetzte Richtung am Kamm entlang bis wir per SMS über die Ankunft in Frankreich informiert werden. Dann geht´s in einem Stück zurück und wir zittern uns an der Wand lang auf den kleinen Sattel unterhalb vom „J. Barabbas“.
…………und da steht schon Gino mit seinem Spezl, sie sind uns von der anderen Seite her entgegen gefahren und machen die Tour andersrum. Nach einem herzlichen „Servus –Griasdi-und-Hallo“ werfen wir uns in die dunkle Schlucht und Gino verschwindet mit seinem Kollega in den Sonnenuntergang. Die unzähligen Spitzkehren und die ganzen Felsabbrüche gelingen uns bis auf ein mächtiges Loch In der Trasse ganz flüssig, über den „C.d.A.“ schleichen wir hoch zum „P.d.M.“ und danach runter zum Cappucchino bei Aldo.
Zum Abschluß der Akklimatisierungsrunde machen wir uns anschließend im Fahrerlager noch a Hoibe Tegernseer auf, ratschen mit den „Neuen“ und freuen uns auf´s Abendessen.

Montag, 29.09.2014:
Vor…..während….und nach dem Frühstück telefoniere ich mit Schnorry hin-und-her. Durch die „Wirren“ der Buchungen……Stornierungen……Umbuchungen, musste er und sein „nun auch verhinderter Spezl“ wo anders Unterkommen…….da er jetzt aber alleine gekommen ist……bekommt er doch wieder ein Bett bei Gino und zieht noch schnell um…………was für ein Durcheinander?!?!?
Nach einer guten Stunde Warten, starten wir zu viert in den ersten richtigen Fahrtag. Da der Wetterfrosch diesen Tag als letzten Traumtag der Woche prognostizierte und für den Rest der Woche mit massiver Wetterverschlechterung drohte, war das Ziel für heute gesetzt: „P. d. S. – 3333HM“. Zum Aufwärmen kurven wir über kleinste Singletrails hoch zum „F.d.F“, am Einstieg zur Staumauer kommt uns die „Bademeister-Andreas-Group“ entgegen. Sie kommen gerade vom Sommeiller und wollten heute noch auf den Schabertoni rauf.
Wir nutzten die Auffahrt bis zum Einstieg in die größte Schiefer- und Geröllhalde dieses Planeten zum Relaxen………….mit jeder Kehre der wir uns zum Startpunkt hochschraubten, stieg aber auch meine Nervosität bzgl. Motorleistung unserer beiden Magermilch-Schwindsucht-Pony´s an. Glücklicherweise hörte sich das geile Rengdengdeng mit jedem Höhenmeter mehr……… immer satter, kräftiger und irgendwie ruhiger an…………….also alles tutto bene………..das Premium Produkt aus österreichischer Herstellung fühlt sich hörbar Wohl, die Vergaserabstimmung passt. Am Einstieg habe ich Sigi, Jürgen und Schnorry nochmal die grobe Himmelsrichtung Gewiesen, und ein paar Minuten später standen wir bereits oben am kleinen blauen See, dort wo kein Pfad mehr erkennbar ist und auch die rot-weißen Markierungen nicht zwingend Zielführend sind. Der nächste Hang ist wie die Einfahrt zu „Karls-Dinner“ mit dem Unterschied dass es hier nicht runter- sondern mächtig raufgeht. Als ich diese „Sektion“ hinter mir hatte, hörte ich nur noch Schnorry´s „Mobile-Traditions-HusaBerg“ irgendwo weit unten im Hang am Drehzahlbegrenzer wimmern und meine Spezln signalisierten mir wild Winkend ihre Aufgabe und ich ihnen dass ich jetzt da hoch fahre……..Ich rollte über ein Fußballfeld großes Plateau auf die nächste Auffahrt vom gleichen Kaliber wie eben zu, der Untergrund diesmal vergleichbar mit Eisenbahnschotter und mittig ein großes Altschneefeld. Dann stand ich auf einem Sattel mit gleicher Meereshöhe wie der Schabertoni und das Ziel war nur noch 202HM über mir. Noch ein bisschen durch die unwirklich wirkenden Geröll- Schiefer- und Was-weiß-ich-was-das-für-Steine-sind-Felder geirrt, dann kippt das Vorderrad endlich in die Waagerechte und ich stehe direkt am Abgrund………………..gute 300 Meter unter mir der alte  „Gartenzaun“ und der Rest des Sommeiller-Gletschersee´s. Jetzt geht´s noch mal ein Stück runter und dann kommt der finalen Anstieg zum „Stoamander´l“. Nach der Gipfelfoto-Orgie machte ich mich wieder an den Abstieg und nach ein bisschen Suchen und Probieren kam ich wieder heil am Sattel an. Als ich über die riesige Eisenbahnschotterhalde runterkomme und versuche meine Spezl´n anzurufen, höre ich ein bekanntes Rengdengdeng…………..und schon kommt mir Jürgen entgegen, kurz darauf auch Sigi und Schnorry. Sie hatten sich doch nochmals aufgerafft und sich den ersten Hang gemeinsam raufgekämpft.
Nach einer kurzen Lagebesprechung sind wir den Gipfelsturm dann gemeinsam zu viert angegangen und alle haben es auch bis zum Stoamander´l geschafft . Nach dem Rückzug zum Sattel und einer anständigen „Hüttenbrotzeit“ haben wir uns für den ewig laaaangen „Abstieg“ durch die Mondlandschaft ins „V.d.F.“ entschieden. Noch ein letzter Aufstieg zum „C.d.B.“ und dann aus Spritmangel meinerseits über die „Abkürzung“ „Mt. J.-Skipiste“ runtergerollt. Bei feinem Tegernseer Fahrerbier und selbstgedichteten Strophen zu „Atemlooooooos“ haben wir den Tag in Gino´s Fahrerlager ausklingen  lassen………..und wenn´s moing wirklich g´schliff´ne Hagg´l reng´d………..na dann is mia des nach dem Dog a Wurscht.

Dienstag, 30.09.2014:
Die ganze Nacht hatte es geschüttet und nach dem Frühstück fing es wieder an zu Nieseln. Mit bzw. dank W-Lan haben wir uns das weitere Wetter des Tages „schön-gesurft“ und sind mit leichtem Regenjacker´l im Wald verschwunden……weil do rengd´s ja ned sooooo fest!
In einer Singletrail-Orgie sind wir allem was irgendwie nach Pfad aussah gefolgt und  lediglich einer wurde in einer etwas glitschigeren Passage der Schoko-Rinne „eingebremst“ . Zum Aufwärmen und „trocknen“ gab´s nen Cappu in Oulx und dann ging´s bei strömenden Regen wieder zurück. Eine kurze Rast im Riff Rey, zur Brotzeit und Klamottenauswringen und dann wieder nach Hause…………Trotz dem Sauwetter waren wir den ganzen Tag draußen, alle Klatschnass, die Moped´s sahen aus wie die Sau………….aber lustig war´s trotzdem…………..und für Morgen soll das Wetter auch wieder molto bene werden.

Mittwoch, 01.10.2014:
Wie Gino es vorausgesagt hatte, das schlechte Wetter hatte sich wieder verzogen und die Sonne lachte vom blauen Himmel. Wir wollten dem Waldboden noch einen Tag zum Verschnaufen und „Wasserwegsaugen“ geben und sind darum den schönen steinigen Singletrail zum „C.d.A.“ über die inzwischen recht hohe Felsstufe hochgefahren. Am „C.d.A.“ wird´s Schnorry plötzlich zu warm, er will umdrehen und sich eine dünnere Jacke holen. Da er den Weg bereits vom letzten Jahr kennt, fahren wir alleine weiter und er möchte wieder zu uns Aufschließen. Wir rollen im akustischen „Stealth-Modus“ ins Land der Franzaken und schleichen uns an Gino´s „Freund“ vorbei hinter ins Tal. Über den „C.d.D.“ geht´s wieder vorbei an den riesigen Meteoritenkratern zum „C.d.L“. Nochmals ein kurzer Gasstoß auf den Grat und dann rollen wir wieder lautlos fast bis Claviere runter und huschen zurück über die Grenze nach Italia. Ein kurzes Stück über die Skipiste und dann wieder den Singletrail hoch zur Bergstation am „L.d.7-C.“. Wir sind gerade fertig mit der Brotzeit, schon schepperts Handy………..Schnorry meldet sich zurück, er ist noch in Claviere und kommt nun zu uns rauf. Auch ihn traf fast der Schlag als er die neu gebaggerte „Familienabfahrt“ überquerte.
Gemeinsam geht´s dann an der Liftstation auf den Grat und wir kommen weit hinter dem „L.d.7-C.“ wieder runter. Den nachmittäglichen Cappu genehmigen wir uns in Cesana, beim Zahlen bekommt jeder noch eine Kugel Eis geschenkt……lecker.
Nochmal die „Mattighofner-Pony´s“ getränkt und dann über´s verlassene Dorf hoch zu den „wunderhübschen“ Antennen am „M.F. Auch hier oben wird die Technik für den anstehenden Skibetrieb auf Vordermann gebracht, neue Stahlseile für die Lifte gezogen und eben auch neue Abfahrten in den Berg gebuddelt…..es herrscht ein reges Treiben. Viele der schönen Trails gibt es nur noch Fragmentweise….. weil teilweise der dazugehörige Berg einfach weggebaggert wurde?!? Unser Vorhaben, die ausgeschilderten Endurotrails zu fahren, wurde durch zwei Jäger mit Jagdgewehr im Anschlag, schlagartig zu einem weiteren Cappu im Ciao Pais geändert. Leicht betröpfelt und mit einem komischen Gefühl im Bauch sind wir dann durch den Zauberwald über Oulx eingestiegen und zur Homebase zurück gerollt.

Donnerstag, 02.10.2014:
Die „Bademeister-Ander´l-Group“ verabschiedet sich nach dem Frühstück und wir starten bei strahlendem Sonnenschein in unsere Abschlusstour. EEG´ler Stefan K. klinkt sich bei uns mit ein und wir fahren zu fünft in Richtung „Berg“. Als wir in Puy zum Riff Rey einsteigen sind noch alle da………….nach dem Hohlweg fehlen Jürgen und Stefan??? Ihnen hat ein Bauer noch in der Ortschaft den Weg zugemacht und mit der Executive gedroht. Über ein paar Umwege und Telefonate treffen wir uns dann oben am Plateau und rollen in Richtung „L.d.D.“ Kurz bevor es zum „P.d.G.“ hochgeht, fahren wir runter zum verfallenen Fort mit dem Janusbrunnen und umrunden von da den kompletten Hügel. Kurz darauf treffen wir auf die „Chabo-Trasse“ und knallen in freudiger Erwartung auf die Abrutschung und den „Schoidegg´l“ hoch zum Roccia Tagliata. Die Stelle hat sich nicht wesentlich Verschlechtert, das gelbe Brett wurde sogar mit einem Doppel-T-Träger gesichert……..kurz das Gas gelupft….und drüber. Schnorry hat sich schon weiter unten Abgemeldet und fährt in eine Sackgasse. Die weitere Auffahrt geht entspannt hoch bis in die Wolke die sich am Gipfel festgebissen hat. Da man kaum die Türme sieht, machen wir 4 uns nach dem Gipfelfoto auch gleich wieder auf den Rückweg. Gerade als ich über das gelbe Bredd´l runterrolle, scheppert mein Handy………
Ja da Schnorry ruaf´d mi amoi wieda o…………..wir treffen uns oberhalb vom „L.d.D.“ am „P.G.“ und machen Brotzeit. Danach fahren Sigi und Jürgen die Naturstrasse über Vazon und Stefan, Schnorry und ich über den MTB-Trail nach Oulx. An der Bar kommen aber wieder nur 4 an……………Schnorry??????
Jürgen und Sigi schmeißen den Riemen runter und rollen zurück ins Fahrerlager. Ich verabschiede mich auch und fahre nochmal durch den ganzen Zauberwald zurück zu Gino. Stefan fährt mit dem wieder aufgetauchten Schnorry „keine Ahnung wohin“.

Da ich bei Gino noch ein paar Liter 1:80 gebunkert hatte und der Tag noch relativ jung war, fuhr ich nochmal alleine los. Ich wollte doch mal sehen wie sich der „zwoafuchzga Hehnasprenga“ am „C.d.R.“ macht. Das Bachbett ist inzwischen doppelt so breit wie seit meinem letzten Besuch, von der ehemaligen Holzbrücke sind nur noch die Fundamente zu Erahnen……herrlich. Ich fahre über den Felsen hoch und lass´die „Schwindsüchtige“ laufen, ohne einen Fuß abzusetzen komme ich bis zum zweiten Abrutsch, 5 Minuten nach dem Start im Bachbett steht meine „Friraide“ an der zweiten Bachquerung. Nach einer kurzen Fotopause geht´s durch den Bach und dann links rum auf die „Elendsgerade“. Noch den steilen Stich rechts hoch zu den Felstreppen und schon sehe ich die blauen Fensterläden vom Fort. Foto von der Schlucht in der Abendsonne und dann in einem Rutsch hoch zum Haus. Ist das geil, auf dieser Strecke haben wir uns schon Stunden gequält……….heute habe ich incl. 2 Pausen nur 21 Minuten gebraucht und muss nicht mal Kotzen.
Ich rolle noch hoch zum verwitterten Gipfelkreuz und da eh niemand da ist den ich Stören könnte, drehe ich um und es geht´s mit wehenden Fahnen den Stich hoch…………….hoppala, da gehen der Kleinen doch kurzzeitig die Körner aus. Aber im zweiten Versuch reißt´ mich der Karrn dann mit dermaßen infernalischem Gebrüll den Hang rauf, dass es mir die Freudentränen in die Augen treibt.
Wie´s „Helene“ schon besang´……………..soa Zwoadagda hod an geilen Klang! Nach dem das „Soundspektakel“ verhallt war, schaute ich noch eine Weile der Abendsonne beim Untergehen zu und der Schatten krocht schnell den Grat zu mir hoch. Ich genoß das Schauspiel und rolle dann zufrieden runter zum Fahrerbier. Tja, das war´s dann auch schon wieder…………viereinhalb super Tage sind vorbei.
Keine ernsthaften Aua´s und an den „Premiumprodukten“ war außer Ketten- , Luftfilter-Pflege und Tanken nix zu tun. Das Fach mit den €208.- mussten wir auch nicht aufmachen, Perfekt?

……………nicht ganz, das „Tegernseer“ zum Besingen unserer Heldentaten ging uns aus.

Mikka