Croatia Rally mit Jürjen

Croatia Rally 16.- 23.05.2015
Am Samstag, 16.5. habe ich mich mit der Meinigen auf dem Beifahrersitz und der KTM auf dem Hänger auf den langen Weg nach Kroatien aufgemacht. Das Vorhaben: Die Croatia Rallye, wie die Verantstaltung seit 2013 heißt. Früher Rallye Dalmatia von den österreichischen Enduro4you Leuten und nun von TRX organisiert. Der gleiche Veranstalter wie vom Krka Enduro Raid, das Carsten und Elke mitgefahren sind.
Das Konzept ist gleich geblieben: nettes Hotel am Meer, also kein Weiterziehen und Begleitungs-geeignet. Samstag Anreise, Sonntag Prolog, Montag und Dienstag Fahrtage, Mittwoch Ruhetag, Donnerstag und Freitag fahren, Samstag Rückreise. Jeweils 2 Sonderprüfungen pro Fahrtag.
Auch wie beim Krka Raid sind das Hotel und Start/Ziel in Primosten, einem netten, mittelalterlichen Ort auf einer Halbinsel. Also los geht’s. Nach Gino 2013 das 1. mal wieder auf der KTM, was natürlich von der Übung und der Kondition totaler Mist war.
Der Prolog am Sonntag bestand aus jeweils 20 km Verbindungsetappen und 20 km gezeiteter Sonderprüfung.
Am Montag dann 220 km mit etwa 7,5 Stunden Fahrzeit. Ganz gut gelaufen. Die Zeiten alle geschafft, gut navigiert, wie immer langsam in den Sonderprüfungen. Plazierung im Mittelfeld.

Dienstag wurde es dann hart. Zu hart für mich. Der 1. Fahrer startet um 6:00. Dann im Minutentakt.

Ich dann Aufgrund der Prologzeit um etwa 6:30. Zu fahren sind 400 km in geplanten 11 ½ Stunden. Etwa 580 Roadbook-Bilder. Die Roadbook-Rolle mussten wir schon teilen, da sie nicht mehr am Stück in den Roadbookhalter passt.
Die Strecke: Wie immer Steine, Felsen, Steine, grober Schotter, feiner Schotter, Steine, Steine… Das bei mehr als 30 Grad im Schatten. Nach 8 Stunden und einem Sturz war ich am Ende. Ausstieg. Rückfahrt auf der Straße ins Hotel.
Das gute an der Rallye: auch wenn man aussteigt, kann man am nächsten Tag wieder starten. Es gibt „nur“ entsprechend Strafpunkte.
Mittwoch war Ruhetag. Im Fahrerlager direkt hinter dem Hotel wurde repariert, Reifen gewechselt, Wartung gemacht. Ein Schweizer versucht die total verbeulte Vorderradfelge von seiner LC8 mit dem Vorschlaghammer zu richten. Ich hatte nix zu tun außer den verbogenen Kupplungshebel vom Sturz am Dienstag zu wechseln. Plus Luftfilter wechseln und Kette schmieren.
Donnerstag wieder so ein Marathontag mit Start um 6:00. Wieder fast 400km und 11 Stunden und ich wieder um 6:30. In der 1. Sonderprüfung nach 3 Stunden Verbindungsetappen fängt es an zu regnen. Erst ein paar Tropfen, dann Wolkenbrüche. Nun rächt sich meine Faulheit, am Mittwoch die Reifen nicht gewechsel zu haben. Null Grip mehr über die nassen Felsen und im Schlamm. Was ich total unterschätzt habe: die fatale Wirkung oder besser gesagt nicht mehr Wirkung eines runtergefahrenen Vorderradreifens.  Das Vorderrad wollte seiner Führungsaufgabe nur noch rudimentär nachkommen.
Nachdem ich dann nass war bis auf die Haut (natürlich keine Regensachen dabei), es kalt wurde und ich mich ein paar mal fast abgelegt hätte war dann nach 5 Stunden wieder Schluss für mich. Die heiße Dusche im Hotel war göttlich.
Als es dann die ganze Nacht durchgeregnet hatte und Freitag morgens statt Sonne nur eine dunkle Wand zu sehen war, aus der die Wassermassen strömten, war ich bekennendes Weichei und bin gleich im Bett geblieben. Mit mir etwa 1/3 aller Teilnehmer. Die Orga hat dann auch nach einer guten Stunde die Rallye abgebrochen, da die Bedingungen zu gefährlich wurden.
Meine EXC hat nun 900 km mehr drauf. Die komplette Strecke wäre etwa 1200 km lang gewesen.
Fazit:
Die Croatia Rallye ist sehr gut organisiert. Die Roadbooks sind nahezu perfekt. Wer genau navigiert, verfährt sich nicht. Der medizinische Notfall-Service funktioniert (2 gebrochene Arme und ein gebrochenes Bein). Gegenüber der alten Dalmatia Rallye ist die Sache wesentlich anspruchsvoller geworden. Die Strecken sind „enduromäßiger“ und schwieriger geworden. Es gab auf den Verbindungsetappen einige Schlüsselstellen. An einer grobgerölligen, steilen und engen Auffahrt in die Berge sind ein paar Teilnehmer hängen geblieben und mussten abbrechen. Alle auf dicken Kisten wie KTM LC8 und Transalp.

Die Strecken und die Fahrzeiten sind lang. Man braucht einiges an Kondition, um durchzukommen. Der Urlaubscharakter ist durch die langen Tage weniger geworden, aber an den sonnigen Tagen war es herrlich im Meer zu schwimmen.

Vielleicht und hoffentlich kommt im nächsten Jahr ein EEG-Team zustande…