Rennbericht “Beru” (East-Enduro-Challenge)

Bericht 1 Carsten
Bericht 2 G5-hacht
(Fotos Carsten, Rollo, G5-hacht)

20. Federal Mogul East Enduro Challenge
oder
Die etwas andere EEC

Am ersten Septemberwochenende war es wieder soweit, die Ergrauten Enduro Greise &friends machten sich auf den Weg nach Neuhaus Schierschnitz zum meiner Ansicht nach schönsten deutsche Endurorennen.
Aber warum „eine andere EEC“? Irgendwie war es nicht wie sonst. Die Sonne hat geschienen, und zwar am Freitag bei der Abnahme, am Samstag beim Rennen und auch noch Sonntag. Streckenabschnitte wie Jelena Gora oder die Stromleitungsauffahrt waren viel trockener als wir es eigentlich kannten. Nur das Schlammloch in Rohof war bodenlos wie immer, wovon uns der Allen sicher noch berichten wird. Und der Staub, der undurchsichtige allgegenwärtige Staub, der die Hatz über die Äcker hochbrisant werden ließ. Noch nie ist meine kleine Sherco so gehetzt worden (sie hat tatsächlich 6 Gänge) und noch nie war ich so blind.
Freitag :
Kurz nach Mittag fuhren Elke und ich mit unserem Ergrauteendurogreisestützpunktbus in Neuhaus ein und reservierten einen EEG-Platz. Im Laufe des Nachmittags und Abends trafen dann auch die anderen Greise&friends ein und durchliefen die verschiedenen Stationen zur Abnahme und Parc Ferme. Und das erste (oder zweite) Bier wurde natürlich auch schon getrunken. Als dann endlich alle fertig waren (außer friend Carsten aus dem Schwarzwald, der kam erst nach 22 Uhr) haben wir dann gegrillt, noch ein paar Bier getrunken und später  ein Lagerfeuer gemacht. Es war ein super Abend, sehr entspannt, der nur kurz durch Erhards Suche nach den Rispentomaten und dem Studentenfutter getrübt wurde. Und Vorträge über Alkohol und fernöstliche Ernährungsmethoden gabs auch nicht. Frugi, trotzdem hast du uns gefehlt.
Samstag :
Die Strecke war wie schon geschrieben sehr trocken und staubig. Durch die lange Trockenheit waren natürlich einige Abschnitte nicht so schwer wie die letzten Jahre, trotzdem hat es mal wieder sehr viel Spaß gemacht, auf die 70km Runde zu gehen. Gleich nach dem Start ging es wieder durch die Matschwiese neben dem Fahrerlager. Hier hat mir ein Yamahafahrer aus meiner Startreihe gezeigt, wie man den Graben überspringt und sich anschließend auf die Ohren legt. Schöner Stunt J Dann führte die Strecke durch den Wald über ein paar Baumstämme zum berühmt berüchtigten Schwimmbad. Bei den Stämmen hat mir ein anderer Fahrer aus meiner Reihe gezeigt, wie man den Stamm schräg anfährt und dann in den Büschen verschwindet. Auch ohne Erklärbär Hanno konnte man hier viel lernen. Da wir aus der Klasse „Betreutes Fahren“ das Schwimmbad umfahren durften, soll hiervon jemand von den Jungen berichten. Abwechslungsreich fuhren wir durch die umliegenden Wälder und Felder, oft im Blindflug aufgrund des Staubes. Es gab schöne Wurzeltrails, Auffahrten und das allseits geliebte Schlammloch in Rohof. Meine Favoriten waren die Singletrails im Wald und Jelena Gora. Das ist ein Waldstück, wo der Harvester gehaust hat und besteht aus tiefen Schlammrillen und jeder Menge liegender Bäume und Wurzeln Das Sonntagstraining mit Udo zahlt sich wirklich aus. Ich denke nicht, dass hier ein Greis Probleme hatte. Die Zeiten für ZK 1 und 2 waren bequem zu fahren für die 3. ZK musste man richtig schnell fahren. So mancher hat hier ein paar Minuten liegen gelassen.
2 Sonderprüfungen waren auch zu bewältigen. Die erste  war ein reiner Ackerkurs mit endlos langen Geraden (damit die Motocrosser auch Spaß haben), so etwa 6-9 Minuten lang. Hier war der Staub teilweise so dicht, dass viele das Tempo heraus nehmen mussten und entsprechend langsam wurden.
Die zweite Prüfung auf der „Biene“ war ein toller Kurs. Auf-Abfahrten, Felsen, Acker, Hindernisse. Ich finde nur, so mancher Endurofahrer sollte auch mal Hindernisse trainieren und nicht nur auf der Crossstrecke bolzen. Wenn man schon über einen kleinen Balken nicht drüber kommt und dann auch nicht den Weg freigibt dann ärgert man damit die anderen Fahrer.
Alles in allem ein toller Fahrtag. Und die Zuschauer an der Strecke sind eine Sensation. Soviel Jubel und Zuspruch, Bier und Kekse, Getränke und Service findet man sonst nirgendwo.
Später am Abend gabs dann noch die Party. Die die noch dageblieben sind haben bis 2 Uhr gefeiert und es sich verdient. Über die Ergebnisse reden wir hier natürlich nicht. Da wird der Präsiii noch früh genug Häme über uns ausschütten und von früher erzählen.

Tobi: War super drauf und hat sich von uns am besten geschlagen. Die Treppe im Schwimmbad war nicht sein Freund. Und was war bei der Strommastenauffahrt los?

Allen: Der Challenge-Neuling hat sich in Rohof eine Fangopackung geholt und musste geborgen werden. Erzähl doch mal….

Erhard: hat endlich jemanden gefunden, den er mit seinen gymnastischen Übungen belästigen konnte. Friend Jens hat sich überreden lassen, Tobi hatts fotografiert.

Günni: Hatte 2 Kisten Bier dabei und war vollkommen entspannt trotz Stress im Job, plattem Reifen am Bus und Reifenservice für Mannni. Um unterwegs ein Bier zu trinken hat er eine extra lange Bremsspur gelegt.

Ente: auch ein Neuling, mit neuem Bus angereist und gestresst, weil wir ihn den ganzen Abend mit Horrorgeschichten vom Rennen unterhalten haben. Hat die Sherco ohne Sprit in den Parc Ferme gestellt. Elke hat sie dann vor dem Start noch getankt.

Rollo: Von ihm weiß ich gerade nix zu berichten…

Mannnnni: Vollkommen ruhig und entspannt. Rennen hat ihm viel Spaß gemacht. Zerrissen hat er nix

Schnorry: nicht ganz fit, deshalb nur 2 Runden

8-Finger und 1 Bein Carsten : in der zweiten Runde in SP1 im undurchdringlichen Staub in einen liegenden Fahrer reingefahren. Bin erst mal auf dem Acker liegen geblieben. Nach Party und schmerzhafter Heimfahrt Diagnose beim Arzt: Innenband am rechten Knie fast komplett weg, Meniskus gerissen, Dienstag OP, 6 – 8 Wochen Pause. Aber die Sherco ist gesund

Friend Jens: Hat uns wie immer prächtig unterhalten. Ist aber leider wieder ausgefallen. KTM wollte nicht mehr.

Friend Bertram: Hatte wie immer fränkisches Bier dabei. Mit seinen 60 Jahren hat er die 140km in aller Ruhe erledigt

Friend Carsten (der Andere): Mit 2 Freunden (und lecker Schwarzwaldbier) erst um 22 Uhr eingetroffen, durfte aber trotzdem mit fahren.

Elke und Eva: Tolle Betreuung mit Kuchen Tomatensalat (doch nicht etwa Hachts Rispentomaten), Zündkerzenaustauschservice, Krankentransport, Vordemstartententankservice, Nachdemstartentenkanisterauffüllservice, usw.

Es war ein tolles Wochenende mit total entspannten Greisen &friends

Danke an die Sünkels vom MC Isolator für die Organisation

Carsten

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G5-hacht -Rennkommentar:
Ganz feine Sache, klasse Leute und tolle Runde. Mein erstes klassisches
Enduro mit einer 2-Takt Maschine!
Nach hin und her mit Mitfahrgelegenheiten und Abreisezeiten (Samstag oder
Sonntag): Luxus-Anreise mit Ente und Rollo in Entes neuem WoMo, die Moppeds
im piekfeinen geschlossenen Anhänger. Erste Peinlichkeit, die GasGas hatte
feines Gemisch ins Innere des Anhängers getropft – Aaarrrgh, sorry Ente!
Der Tank der Gasi ist 3cm unterhalb Tanöffnung leicht undicht an der
Schraube für den linken Tankspoiler. Da ich vollgetankt hatte kam also die
Suppe raus, zum Glück nur ganz wenig. Also mustte die Schraube noch
abgedichtet werden. Dann Papier und tech. Abnahme problemlos. Einkaufen von
Lebensmitteln vor Ort. Schnorry trifft ein und fährt mich bei Dunkelheit zur
Tankzone 2 wo ich schon mal Sprit deponiere, aus Panik vor den Trinksitten
der GasGas. Zum Ausklang gabs eine schöne gesellige Abendgesellschaft mit
Grillen. Am nächsten morgen Rennstart um kurz vor 9.
Die Highlights:
Endurofahren in schöner Landschaft mit fast 600 anderen Verrückten!
Runde 1:
- Schwimmbad! wahlweise mittig zwei kurze steile Treppen rauffahren mit
Absatz dazwischen, oder rechts oder links davon ein schmales Brett auf den
Mauervorsprung hochfahren. Bei dem Brett easy, wenn man es trifft… Toby
kommt or mir die Treppen nicht hoch, ich wähle das Brett links. Puh -
geschafft!
- lange Steilauffahrt loser Sand und mittlere Steine. Vor mir ein Chaos, 5-6
Fahrer verkeilen sich. Ich halte, Toby kommt von unten und gesellt sich zu
den Gestrandeten. Aber in dem Hang anfahren geht, und so kommen wir doch
wieder in Fahrt und oben an.
- Jelena Gora, ein Verhau aus Schlammpfützen und querliegenden Bäumen und
Wurzeln im Wald. Anstrengend, aber machbar.
- bodenloses Schlammloch bei Rohhof, ich finde die Zufahrt nicht, da überall
auf dem Hang Zuschauer auf der Strecke stehen um aus sicherer Entfernung das
Chaos zu geniessen. Ich fahre ganz liks im Bach und komme gut durch.
Anschließend Tanken, die GasGas zieht sich bis da etwa 6l rein, mit den 5l
pro Kanister wird sie nicht ganz voll.
- ZK2(nach 1h45)/SP 1: So muss wohl Sandfahren sein, wenns nur nicht so
stauben würde. Da ich nicht gut sehe, fahre ich zum teil langsam und bin
überrascht, wie gut das Fahrwerk den Weg findet, den ich nicht sehe. Echt
gut die GasGas hier.
- ZK3(nach 2h20)/SP 2: Ich bin zum ersten mal eine Minute hinter der Zeit an
der ZK, obwohl ich auf der Verbindung zügig gefahren bin. Aber wegen dem
vielen Staub hab ich wohl zu oft Gas raus genommen. SP2 genannt Biene ist
eine schöne Extremenduro Prüfung, steile Auffahrten Bäume Betonrohre,
Felsgarten. Bis auf den Felsgarten, wo ich kurz schieben muß, geht alles
recht geschmeidig.
- ZK4=Neue Runde: Die Zeit reicht blos zum Tanken, ich esse trotzdem und
fülle den Camelbag. Resultat: Weitere 7 min hinter der Zeit.
Runde 2:
- Neue Runde – same Procedure, Schwimmbad völlig entschärft, auch andere
Stellen entschärft. Einmal breite ich mich im Wald aus, ich hatte die
Wurzeln zu griffig eingeschätzt und werde “weggegleist”. Schlammfalle
Rohhof: Mein Weg aus Runde 1 ist abgesperrt, ich schaffe es trotzdem. Erneut
links.
Zielankunft! Mann und Mopped mit Schlamm geteert und mit Staub gefedert, der
Luftfilter ist definitiv noch nie so zu gewesen. Da sehe ich der GasGAs
nach, dass sie gegen Rennende bergab manchmal ausging. Dafür ist der E-Start
genial gelaufen. Der Kickhebel war mit Gummiband gesichert und wurde nie
benutzt. Im Ergebnis keinerlei echte Probleme, Kennzeichenhalter leider
komplett weg, samt amtlichem Kennzeichen, da ich keine Zeit mehr hatte für
Wettbewerbskennzeichen.
Gesamte Zeitstrafe leider 16min! Mir unklar, da ich meine, nur 8min zu
haben. (Nein – ich habe nicht vorgestempelt, ausser im Ziel). Die GasGas hat
knapp 8l pro Runde gebraucht, der 2. Tankstopp samt nerviger
Kanisterlogistik hätte entfallen können.
Ich fahre nochmal los zum anderen Ende der Runde und hole meine Kanister so
schnell es geht. Schnorry nimmt mich mit heim, er hat auf die 3. Runde
verzichtet, ist daher schon längst da und scharrt mit den Hufen.

Vielen lieben Dank an Schnorry und Ente fürs Taxifahren, Carsten + Elke die
guten Seelen für Orga und weitere gute Taten, Günnie Grill, Petrus für
schönes Wetter, Rest für gute Laune und beste Gesellschaft!
Renngrüße vom G5-hacht