Kaolinwerkrennen
in Aspang, Österreich, 15. – 17.08.2014
(Bericht von Carsten, Fotos von
www.sportograf.com
:: photography for the love of sport)
Letztes Jahr im Herbst erhielt ich eine Einladung zum Kaolinwerkrennen in Aspang in Österreich. Die Veranstalter waren zufällig mit uns in der Toskana und nach einigen Schnäpsen hat die Elke mit denen ausgemacht, dass ich mit fahren muss. Eine Frage der Ehre sozusagen.
Also haben wir uns auf den Weg gemacht um an diesem – laut Organisation – zweitgrößten Rennen in Österreich teilzunehmen. Fast 500 km sind nicht ganz ums Eck aber angeblich soll sich die Fahrt lohnen.
Als Elke, Sherco und ich dort ankamen wurden wir schon von Sepp und Sabine erwartet und in die Geheimnisse des Rennens eingeweiht. Als ich das riesige Fahrerlager und die Kaolingrube mit ihren steilen Wänden sah, hab ich mich schon gefragt was ich hier mache. Das sah aus wie unsere Grube in groß oder Erzberg in klein.
Freitag war dann freies Training und ich hab mich mit der kleinen Sherco in die Grube gewagt. Sie ist tatsächlich überall hoch gekommen.
Über Nacht brach plötzlich sintflutartiger Regen über Lager und Strecke herein, was mich schon das Schlimmste befürchten lies. Die Armen, die auf der nassen schrägen Wiese in ihren Zelten lagen. Die Nacht war sicher nur mäßig romantisch. Wohl dem der im Wohnwagen auf Beton steht.
Samstagvormittag hab ich mir den Start der ersten 300 Fahrer angeschaut und wieder ist mir das Herz in die Hose gerutscht. In 3 Wellen wurden die auf die Reise geschickt und viele haben sich erst mal an der 1. Auffahrt breit gemacht. Riesenstaus und jede Menge Stürze. O Mann was mach ich hier. Und nach wenigen Minuten kam auch schon der Hubschrauber. Beidseitiger Handgelenksbruch. 6 Wochen… Ich erspar uns die Details.
Am Nachmittag waren dann der Sepp und ich dran. Unsere „Ältere Herren Klasse“ startete als Letzte. Ich nehm mal das Ergebnis vorweg, das war wohl das schönste Mehrstundenenduro, das ich bisher gefahren bin. 3h, 12km lange Strecke mit sehr langen und steilen Auf-Abfahrten im Kaolinwerk und schönen Singletrails im angrenzenden Wald. Da gings ca 500m durch einen Bach, über nasse Wurzeln, Auffahrten mit querliegenden Wurzeln und Fahrern, schnelle Passagen und vielen Stellen wo nur der 1. Gang gefahren werden konnte. So abwechslungsreich ist sonst kein Rennen. Beim Training wars noch recht gut zu Fahren aber nach dem Regen und den vielen Fahrern waren viele Spuren sehr tief und schlammig. Einige der ohnehin sehr steilen Abfahrten wurden im Laufe des Tages immer spannender da sich tiefe Bremswellen ausfuhren und ich manchmal den Kontakt zum Boden verloren habe. Nur für eine Auffahrt habe ich 2 Anläufe gebraucht, sonst lief alles glatt. Die 3 Stunden sind so schnell vorbei gewesen, ganz im Gegenteil zu den anderen 2 h Veranstaltungen die mir immer endlos erscheinen. Ich hab in den 3 Stunden 7 Runden geschafft mit einer kurzen Tankpause. Die Profis sind 10 Runden gefahren. 18er Platz von 62 Senioren, prima Ergebnis für einen spätberufenen Haubentaucher.
Und am Abend Lagerfeuer, dann Bierzelt mit Striptease, Bier und Schnaps. Ihr wisst ja: Des kleinen Mannes Sonnenschein ist……………..
Ich bin nächstes Jahr wieder dabei, vielleicht können wir eine Greisenveranstaltung daraus machen.