Kleine adipöse Mädchen
-Reloaded-
(HTJM-6. Lauf, Aßlar)
Text und Fotos RatbikeMan
Anm. d. Red.
:
adipöse Kinder und Jugendliche
Die Adipositas im Kindesalter ist mit höheren Gesundheitsrisiken (Essstörungen, Fettleibigkeit) verbunden. Dies betrifft nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen. So leiden adipöse Kinder öfter an emotionalen Störungen, Verhaltensstörungen, Schulproblemen, ADHS, Depressionen, Lernstörungen, Entwicklungsstörungen von Knochen, Muskeln und Gelenken, Asthma, Allergien, Kopfschmerzen und Ohrentzündungen. Während für übergewichtige Kinder das Risiko für Entwicklungsstörungen und andere Dysfunktionen um 1,3-fach erhöht ist, ist das Gesundheitsrisiko für adipöse doppelt so hoch wie für normalgewichtige Altersgenossen.
Der Fehdehandschuh war geworfen. Nicht noch einmal sollte uns so etwas wie in Heringen passieren. Wobei mein überraschender Klassensieg von Heringen schwer zu toppen sein würde.
Eine umfassende, akribische Vorbereitung sollte sicherstellen, dass Nichts dem Zufall überlassen wird. Somit haben wir nicht nur das Kettenspray bemüht, sondern auch, noch mehr Luft aus den Reifen gelassen.
Und wir gingen diesmal mit 2 Motorrädern an den Start. Meine alte GasGas 280 war durch die Hilfe von Familie KiVo endlich (fast) einsatzbereit. Der (noch) fehlende Druckpunkt an der vorderen Verzögerungseinheit sollte aber der Erstausfahrt nicht im Wege stehen (hatte ich doch endlich einen 1a Druckpunkt hinten).
Ferner hatten wir einen Freund von Laszlo (Tristan) und dessen Vater (Jens) (ex-Bimotastraßenrennfahrer mit Trialhintergrund) zum Mitmachen gewinnen können, so dass wir nicht nur die Wertung „Jung vs. Alt“, sondern auch „Familie Tannen vs. Schwaniz“ ausfahren konnten.
Die Papier- und Fahrzeugabnahme war eher ein netter Plausch im Schatten eines großen Baumes. Tristan und Jens wurden von uns soweit wir es konnte eingewiesen, waren aber nervöser als wir. Ein kleines schelmisches Grinsen diesbezüglich konnten wir uns nicht verkneifen.
Es standen an:
4 Runden, jeweils 7 Sektionen und 4 Stunden Zeit, bei freier Sektionswahl (diesmal konnten wir den Begriff auch gleich zuordnen!).
Vorgabe:
Kein Stress, Spaß haben, Laszlo vor Stella platzieren, die jeweilige „interne Wertung“ für sich entscheiden und keine Rechtsknipser kassieren!
Der Boden war extrem griffig, die Sektionen entsprechend schwierig gesteckt. In der Hauptsache ging es auf lehmigem Erdboden und Wurzeln daher, gespickt mit engen Kehren und steilen Auf- und Abfahrten. Man bedenke aber, dass es sich noch immer um unsere „Kinder-Opa-Mädchenspur“ handelt. Die Definition von Steil, fand man bei den anderen Farben.
Man nickte uns freundlich zu und das ein oder andere Gesicht war bereits bekannt. Nach der Freigabe der Veranstaltung blieben wir noch einen Moment sitzen, um den ersten Schwung an uns vorüberziehen zu lassen und in Ruhe eine freie Sektion zu suchen.
Ich muss zugeben, die Neulinge haben ihre Sache gut gemacht. Tristan hat schon länger Trialerfahrung und kam gut zurecht. Jens merkte man an, dass die Geschwindigkeitsbereiche von über 200 km/h zu selten abgefragt wurden, aber die einstige Erfahrung schimmerte immer wieder durch.
Für die erste Runde brauchten wir über 1 Stunde, da wir nicht gleich alle Sektionen gefunden und uns bei der Begehung mehr Zeit gelassen hatten. Sollte ja kein Rechtsknipser mehr passieren! Die restlichen Runden waren dann schneller abgehandelt. Gut war die regelmäßige Nahrungsaufnahme nach jeder Runde. Eine deutliche Verbesserung zur Erstveranstaltung, bei der Laszlo und ich einen Hungerast schoben. Und eine kleine Pause beim Knipsekartenwechsel war auch obligatorisch. Und trotzdem hat uns die Zeit gereicht, um in Ruhe unsere Punkte zu sammeln.
Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Youngsters. Mal Laszlo einen Fuß, mal Tristan einen. Dann schmeißt Laszlo sein Gerät über einen Baum und –zack- Rechtsknipser! Die Sache schien entschieden, bis Tristan in völliger Umnachtung aller Sinne, in der
dritten
Runde –JA!- die falsche Spur fährt. Rechtsknipser! Laszlo kam wieder näher und hatte inzwischen entdeckt, dass es für „sichandenbaunanlehnen“ keine Punkte gibt (obwohl der Fingerzeigeheini beim ersten Mal kurz gezuckt hatte), was dazu geführt hat, dass er am Ende der Veranstaltung einen aufgeschürften linken Unterarm hatte, da alle anlehnungsbedürftigen Grüngewächse in engen Kehren links standen. Tristan entwickelt mehr und mehr Ehrgeiz und lederte schließlich Laszlo trotz Baumhilfe ab.
Ende vom Lied
:
Laszlo einen Platz hinter Tristan. Rang 12 und 13 von 17 Startern und
VOR
Stella! Also, ein Teilziel erreicht. Aber da gibt’s noch eine Celina und eine Isabel… und eine Charlotte macht von hinten Druck.
Klasse 6 Neulinge
1. 601 Weber, Nick
2. 603 Kahl, Sebastian MSVg Hammelbach
3. 604 Kaufmann, Lukas MC Hermannstein
4. 606 Marchán,
Selina
MTC-Rüsselsheim
5. 628 Schwebel, Jano MSC Ulfenbachtal
6. 608 Raisle, Luke MTC-Rüsselsheim
7. 615 Wiesing, Stefan MC Hermannstein
8. 696 Kimm, Alexander
9. 609 Janke,
Isabel
MSVg Hammelbach
10. 626 Reumschüssel, Ben MC Werratal
11. 612 Aull, Timo MSF-Frammersbach
12. 694 Tannen, Tristan
13. 695 Schwaniz, Laszlo
14. 618 Gebhard,
Charlotte
15. 693 Südbrock, Sönke
16. 616 Cölinski,
Stella
— Kimm, Benjamin Ausgefallen
Jens und ich hatten mit Abstand die ältesten Böcke auf dem Areal. GasGas Bj 1998 und 2000. Erst mal an den Nichtdruckpunkt des rechten Handhebels gewöhnt, ging es bei mir ganz gut. Auf die gesamt 28 Sektionen hab ich 4 Mal den Bodenkontakt nicht vermeiden können. Befriedigend, für in der Bullerspur gefahren. Jens zollte der langen Stollenpause doch Tribut und musste hin und wieder zur Stabilisierung des Systems den dritten Standpunkt neben die Reifen setzen. Wie es ging, zeigt uns ein 150 kg-Typ. Krass, wie sicher der auf dem Bock stand. Gratulation.
Ende vom Lied:
Ich vor Jens und gesamt Dritter.
Klasse 9 Neulinge Betreuer
1. 902 Schmitt, Jürgen
2. 901 Wolf, Lothar
3. 998 Schwaniz, Jörg
4. 903 Kaufmann, Jens
5. 909 Becker, Michael
6. 905 Kahl, Dieter
7. 999 Tannen, Jens
8. 923 Gebhard, Jörg
9. 908 Janke, Thomas
10. 997 Kimm, Andreas
In der internen Familienwertung bedeutete die Summe aller Familienfüße, dass die Schwanize 47 und die Tannens 49 Punkte gesammelt hatten. Also ein klar- und deutlicher und unübersehbarer Sieg für uns.
Die Youngsters benötigten ges. 74 Hilfsfüße und die Alten ges. 22. Also liegt die Erfahrung NOCH
knapp
vor dem Mut.
Da die „Kleinen“ noch frei auf dem riesigen und abwechslungsreichen Gelände rumtrialen wollten, sind wir bei herrlichstem Wetter noch geblieben, haben gequasselt, mit Familien KiVo über meine Bremse gefachsimpelt und Kaltgetränke zu uns genommen.
Letztlich sind wir „Alten“ dann auch noch mal auf den Bock. Und dann kam`s. Ihr kennt die Situation, wenn einer auf den Dreier klettert, da stundenlang mit den Zehenspitzen an der Brettkante rumsteht, ohne die Hand hinten vom Geländer zu nehmen, und schließlich unverrichteter Dinge wieder runter klettern?!
So ich! Wagemutig und in völliger Überschätzung meiner Fähigkeiten, rammelte ich (wie auch immer) mit meinem Haufen Eisen einen umgedrehten Kontainer hoch (die Adipösenfraktion konnten das schließlich auch!), um dann, oben angekommen, erst einmal meine missliche Lage genau in Augenschein zu nehmen. Nach einer Weile mehrten sich die Handzeichen der Umstehenden, das Ding doch einfach aus dem Stand aufs Hinterrad zu nehmen und runter zu springen. Problem: Der Blecheimer war hinten 2m hoch und sah soooo rutschig aus. Ich hatte Angst, dass das Ding vorne abkippt und ich mit. Schlussendlich hab ich mein Gefährt rechtsknipsermäßig rumgedreht und bin unter Schweiß vorn wieder runtergeöttelt. Kaum unten, hüpften die Ärsche, die inzwischen die Motoren ausgemacht hatten, rechts und links, vorn und hinten, rauf und runter.
Ich hab dann Schluss gemacht!
Man Ende gab`s dann noch zur Siegerehrung einen feuchten Händedruck vom Bürgermeister und einen kleinen Pokal mit nach Hause.
Eine sehr nette Begegnung gab es auch noch. Mich sprach jemand an, dessen Gesicht ich kannte, aber nicht gleich zuordnen konnte. Frank Sauer, mit dem ich 1900schnee den Vizemeister mit der Eschweger-Enduromannschaft eingefahren hatte. Immer noch ein netter Kerl, der inzwischen wegen Knie mehr trialt als endurot.