(Bericht und Fotos Mikka)
Sonntag, 29.09.2013:
Ohne besondere Vorkommnisse rollen wir nach 9 Stunden Fahrt in Onkel Tschino´s Fahrerlager. Wir können noch im trockenen Abladen und auch die erste Brotzeit auf der Terrasse genießen. Als wir aber um halb zwei in die Aufwärmrunde starten, öffnet Petrus die Schleusen. Somit wird der eigentliche Streckenverlauf dem Wetter angepasst und wir zukkeln wieder quer durch den Wald in Richtung Einstieg zum Singletrail „Staumauer Rochemolles“. Am Schrankenhäuschen stellen wir uns nochmal kurz unter und ich nehme meine neue „Ägtschencäm“ in Betrieb. Dann geht´s Nonstop hoch bis zum Sommeiler Plateau, beim Gruppenbild auf dem Fahnenhügel setzt Schneefall ein . Ich starte noch einen Versuch am Widowmaker 2, breche aber wegen Sichtproblemen ab. Da es inzwischen saukalt ist und wir komplett Durchnässt sind, blasen wir zum Rückzug und freuen uns aufs Fahrerbierchen.
Als wir wieder triefend im Nigritella ankamen, stand auch schon der nächste neue Protagonist unseres Team am Hof und lud gerade seinen Boliden aus, EEG-Jürjen
……….mit dem Ziel: endlich mal auf dem Gipfel des Chabo´s zu Stehen!
Zum Abendmahl wurden uns bereits bekannte Köstlichkeiten aus Valerias Töpfen und Onkel Tschino´s Weinkeller kredenzt.
Montag, 30.09.2013:
Als ich das erste Mal aus dem Fenster schaue ist´s noch dunkel, aber am Himmel stehen die Sterne……..das lässt auf eine Wetterverbesserung schließen! Eine halbe Stunde später genießen wir das Frühstück, draußen scheint die Sonne und die noch fehlenden Teammitglieder rollen auf den Hof. Somit gehen bei der diesjährigen Tour an den Start:
EEG-Jürjen -> KTM EXC 530 mit kompletter Rallyausstattung
EEG-Schnorry -> Husaberg FE 350
Sigi -> BETA RR525
Jürgen -> BETA ALP 200
Tom -> KTM EXC 350 + Freeride 350
Mikka -> KTM EXC 400
………und wir bohren gleich hinterm Haus im Wald die Singletrails hoch und ruckizucki sind wir am „C.d.A.“ Kurze Zeit später surfen wir runter nach Fronkreisch und halten uns bis zur Bachquerung an Tschinos Anweisung „Schleichfahrt“! Am Einstieg zum Singletrail in Richtung “C.d.L“ verlieren wir kurzzeitig unsere beiden 350er Fahrer, sie merken aber schnell das sie wohl einen Abzweig verpasst haben und finden wieder zu uns.
Mittagspause unterhalb des Chabo´s, die Sonne knallt runter, zufrieden liegen wir auf einer Kuhwiese und machen Brotzeit.
Nach einer kurzen Hatz über die Skipisten Claviere´s steigen wir in den nächsten Trail ein, hoch zum „L.d.s.C.“ Das Farbenspiel der Natur ist hier oben einfach unbeschreiblich und die Singletrails entlang der Grate lassen erst gar keine Langeweile aufkommen.
Schnorry, Tom und ich beackern dann noch den Widowmaker……..mit mäßigem Erfolg…..aber dieses total sinnfreie Fräsen macht zwischen durch einfach Laune!
In Cesana gibt´s nen Cappu und ein leckeres Gelati, danach steigen wir in Fenils über den „C.G.“ in den nächsten Trampelpfad in Richtung Homebase ein. Während Schnorry und ich noch den kompletten Wald zwischen Oulx und Punta Colomion auf „Befahrbarkeit“ überprüfen, geben sich die anderen bereits dem Genuss des Bieres hin………was ein geiler Fahrtag!
Dienstag, 01.10.2013:
Strahlender Sonnenschein, ideale Voraussetzungen um Onkel Jürjen endlich auf die 3131Hm des Schabertoni´s hoch zu jagen! Zum Aufwärmen rollern wir ein paar Singletrails mit „gehobenem Anspruch“ ab, Jürjen erreicht bzw. überschreitet recht schnell seine „Wohlfühltemperatur“. Tom hat heute die Freeride mitgenommen und EEG-Jürjen stellt sich gleich als „Tester“ zur Verfügung. Sigi, Jürgen und Jürjen fahren den goldenen Weg, Tom, Schnorry und ich betteln nach Leuterung und stechen in den „Sentiero Diamante“. Der Boden hat unglaublichen Grip und wir brauchen bis Hoch keine 10Minuten! Wir fahren den anderen Dreien entgegen und fangen Sie an der „Wurzelpassage“ ab.
Gemeinsam geht´s dann wieder rauf und auch gleich weiter durch die bunte Vegetation zum „L.D.“ zur Brotzeit sind wir traditionell am Eisenkreuz des „P.G.“.
Der eigentliche Weg zum BERG hat sich nicht wesentlich verschlechtert, aber jeder ist froh als das Brett am gespaltenen Fels überquert ist……………ein komisches Gefühl! Ich muss das überschüssige Adrenalin los werden und lasse die EXC rennen. Der Hillclimb „Roccia Tagliata -> Gipfel“ dauert nur knapp 13 Minuten.
Schnorry braucht am Gipfel erst mal Werkzeug, die Kühlflüssigkeit seiner BERG neigt zur Änderung des Aggregatszustandes………..dank kaputter Lüftersicherung.
EEG-Jürjen erlebt seinen allerersten „Chabo-rgasmus“ und ist überglücklich, er verneigt sich und bedankt sich bei der Freeride und bei
Tom für´s Ausleihen. Nach dem Gruppenfoto rollern wir wieder runter und bugsieren die Mopeds über den Holzdeckel. Onkel Jürjen reicht´s für heute und er tuckert zufrieden mit seinem Rallyschlachtroß den offiziellen Weg runter nach Fenils. Wir anderen fahren wieder hoch zum „Lago D.“ und dann über den orgiastischen Singletrail runter nach Oulx zu Cappu und Birra. Sigi, Tom und Jürgen fahren zurück, Schnorry und ich surfen nochmal hoch bis zum Ende des „701“.
Dann suche ich Schnorrys „SOS-Waypoint-2012“ in meinem GPS und wir lassen uns per „Lustlinien-Routing“ direkt zu der Stelle bringen. Nach einer ausgiebigen Begehung und der Einsicht dass wir beim Scheitern unsere Kisten nur noch in Einzelteilen zerlegt bergen könnten, lassen wir es gut sein und fahren einfach auf dieser Seite der Schlucht gerade runter. Zum Abschluss noch den „Kreuzweg“ unterhalb vom „Fort B.“ und dann waren auch wir gar gekocht und brauchten regenerative Hilfsmittel in Form von Gerstensaft.
Mittwoch, 02.10.2013:
Nach dem feinen Frühstück starten wir heute nur zu fünft ins Kaiserwetter, Onkel Jürjen macht mit Roady-Bernd und dessen Schnecke eine „Schotter-Genuss-Tour“. Beta-Jürgen nimmt das Angebot vom „Il Cheffe di Enduro Bunker“ an und reitet heute anstatt seiner ALP die KTM Freeride für einen ausgiebigen persönlichen Test. Wir wärmen unsere
Boliden am epischen Singletrail zur „Marmor-Quelle“ an und arbeiten uns dann vom „Fort F.“ steil Bergab nach Savoulx.
Im Flussbett geht´s zurück nach Beaulard zum Einstieg in den Zauberwald. Kurz vor Mittag noch schnell die Spritbehälter befüllt und dann hoch in Richtung Assietta-Trails. Bevor wir in das enge und steile Weger´l einsteigen machen wir in Sportina Brotzeit und im Ciao Pais gibt´s noch einen Cappu in der Mittagsonne. Dann startet wir den Gipfelsturm über die Skipiste, überqueren die Assietta und fädeln ein in die für Enduro´s offiziell ausgeschilderten Singletrails runter zu den olympischen Schanzen.
Unten angekommen fahren Sigi und Jürgen direkt zurück nach Sestriere und wieder hoch zum Col Basset. Tom, Schnorry und ich nehmen einen Wanderweg der als Direttissima über ein paar Felsstufen wieder hoch zur Assietta führt. Im „Schweinsgalopp“ geht´s zurück zu den Antennen. Oben an der runden Steinplatte geniesen wir nochmal die fantastische Aussicht, die Täler füllen sich bereits mit „Watte“. Dann rollen wir hinten runter durch´s verfallene Dorf und über Fenils und „C.G.“ zurück.
Donnerstag, 03.10.2013:
Die „Watte“ von gestern hat sich als hartnäckiger Nebel festgebissen, es ist ziemlich düster u. kalt u. nass. u. greislig. Wir wollten den „C.d.R.“ von hinten über den „C.d.F.“ entern und folgen einem mit nassen Blättern bedeckten rutschigen Pfad steil Bergan. Bei guten Bedingungen wären unsere Chancen schon schlecht gewesen………wir haben abgebrochen und sind „richtig-rum“ zum Rho gefahren. Schnorry und Tom den Männerweg, Sigi, Jürgen und ich die Warmduschervariante. Der Nebel war teilweise so dicht dass ich den weiteren Verlauf des Weges nur erahnen bzw. per GPS-Anzeige in die nächste Kehre einlenkte.
Am Fort haben wir noch eine Zeit lang auf die beiden „Männerwegfahrer“ gewartet……vergebens. Schnorry hat dann irgendwann telefonisch den Abbruch ausgerufen und wir wollten uns am Bahnhof zum Aufwärmen treffen……….eine gefühlte Stunde nach uns kamen die beiden dann auch am Bahnhof an, sie hatten sich doch noch bis zum Fort hochgekämpft.
Für Tom und Schnorry war es der Abschluss der Tour, sie mussten an dem Tag noch nach Hause fahren. Wir wollten nochmal die Sonne sehen und sahen unsere letzte Chance am Jafferau. Im Nebel sind wir nochmal den „Marmor-Quellen-Trail“ abgerollt und dann von hinten über die Skipisten rauf. Bei ca. 2600 HM kamen wir aus der Nebelbank und sind ins gleißende Sonnenlicht eingetaucht, perfekt! Die letzte Brotzeit „im Felde“ haben wir am Fort genossen, bei herrlichem Rundumblick. Bei der abschließenden Gratwanderung haben wir noch zwei Bekannte „Freerider“ getroffen und dann ging´s wieder runter in die Nebelsuppe
.
Unsere Fahrerbierrestbestände haben wir gemeinsam mit der inzwischen vollzählig anwesenden „EEG-Oldman-Group“ dem Sonnengott geopfert, aber dieser konnte mit unserem Wohlwollen anscheinend nix Anfangen, zumindest nach Hanno´s Bericht haben
wir
wohl die letzten schönen Tage abbekommen.
Es war wie erwartet eine super Woche ohne nennenswerte technische Ausfälle oder gar körperlichen Aua´s. Das Team hat super harmoniert, bei der Auswahl der Strecken wurde niemandem fad……………….kurzum, es war ein einziges Fest!
Mik K a T ee M
PS.: Ägtschencäm is a scheis………..do bleibst im Woid an jedem Aster´l hänga und ausserdem schaugsd´aus wia Teletubby………und g´scheid geh´duad´s a ned…….des Glumb!