Steine, Steine, Steine
und ein wenig Regen
Bericht vom Krka Enduro Raid in Promosten, Kroatien
01. Und 02.05.2015
Wie jedes Jahr veranstaltet die Schweizer Firma TRX aus der Schweiz den sogenannten KrKa Enduro Raid in Primosten, einer malerischen Hafenstadt in Dalmatien.
Ein Raid ist eigentlich eine gemeinsame Ausfahrt, hier allerdings mit der Möglichkeit daraus ein Rennen zu machen, wenn man alle Sonderprüfungen mitfährt.
An den beiden Tagen wird eine jeweils unterschiedliche Grundstrecke mit einer Länge von ca. 170km gefahren. Diese führt hauptsächlich über Wald- und Wirtschaftswege, bergauf bergab in malerischer Landschaft, oft in Sichtweite der Küste. Wer in der Wertung fahren möchte muss die von der Grundstrecke abgehenden Hardetappen und die Sonderprüfungen fahren. Und diese Teile waren toll, echtes Enduro.
Diesmal waren 400 Starter aus vielen europäischen Ländern gemeldet. Auch einige Großenduros und Quads waren dabei, die durften aber nur die Grundstrecke fahren.
Gestartet wurde an beiden Tagen aus dem historischen Stadttor der Hafenstadt, klassisch immer 4 in einer Minute. Und dann sind wir, Elke und ich, los in dalmatischen Berge. Herrlich, die Sonne schien und die Strecke war trocken..und staubig.
Elke ist nur ein Teil der Hardstrecken gefahren, ich habe sie mir alle gegeben. Zusammenfassend kann man sagen, es handelte sich um ewig lange Singletrails über Felsen Steine Felsen Steine Felsen Steine. Manchmal durch die Macchia, aber oft am Hang entlang zum nächsten Berggipfel. Und immer wieder gewürzt mit schönen langen steilen Abfahrten und auch ein paar netten Auffahrten Aber immer Steine und Felsen. Vielen Fahrern ging unterwegs die Kondition aus, es gab wenig Stellen zum Arme ausschütteln. An beiden Tagen waren unterwegs 2 Sonderprüfungen eingerichtet, wo man allerdings nur die Zeiten einhalten musste. Da es trocken war ging das recht gut.
Mittagessen gab es auch…da hat der Veranstalter einen Etnopark beauftragt, der uns bekocht hat. Prima.
Zum Abschluß der Runde mussten wir noch einen Crosstest im tiefen Schotter des Strandes in Primosten fahren. Das war nicht schwer aber so direkt vor den Hafenkneipen und Zuschauern eine spektakuläre Sache. Da wurde jeder Stunt, jeder Sturz bejubelt. Eine tolle Atmophäre.
Am Abend wurden dann alle Aktiven zum Sardellengrillen und Wein eingeladen. Ein herllicher Tag.
2. Tag
Heute war alles anders. Die Strecke sowieso, aber es hatte in der Nacht geregnet, sodass selbst relativ einfache Abschnitte recht schwierig wurden. Die Steine waren nass und natürlich nach kurzer Zeit mit Schlamm überzogen. Eine endlose Rutscherei. Man konnte relativ gut erkennen, wer im Winter trainiert hat und wer lieber auf der Couch geblieben war. Außerdem waren die geforderten Sonderprüfungszeiten nicht zu schaffen. So waren für die 1. Sonderprüfung 11min angesetzt, die noch nicht mal vom Sieger erreicht wurden. Ewig ging es über Steine und Stufen den Berg hinauf und hinunter. Herrlich aber kräftezehrend.
Die tatsächliche Zeit war zwischen 15 – 25 min und nur wenige konnten ohne Pause durchfahren. Ähnlich angelegt war die 2. SP. Nur gefühlt noch länger und noch rutschiger, aber herrlich auf einem Singletrail in vielen Windungen auf den Berg hoch. Ich hab noch kein Rennen mit so langen und anspruchsvollen Sonderprüfungen erlebt.
Die Schlüsselstelle des Tages war eine etwa 4m breite, mit losem Geröll gefüllte Rinne zu einigen Windrädern hoch. Hier spielten sich wohl die Dramen des Tages ab und viele Fahrer ließen hier all ihre Kraft liegen. Und auch viele der orangen Fahrzeuge haben all ihr Wasser hier verblasen. Mir gings recht gut (blaues Fahrzeug) nur einmal musste ich die Sherco kurz herum heben und war recht bald durch die Rinne durch. Ich glaube der ein oder oder andere kämpft dort heute noch.
Leider gab es an diesem herrlichen Tag auch eine unglaubliche Peinlichkeit zu bewundern: Ein (leider deutscher) Endurofahrer hat vor einer etwa 50cm hohen Steinstufe angehalten und sich unter lautem Protest italienischer und österreichischer Fahrer mit weiteren Steinen eine Rampe gebaut. Und die hat er dann auch fast nicht geschafft.
Abschluss des Tages bildete wieder der Crosstest am Strand, wo ich mir meine ordentliche Zeit durch 2 Stürze im Zielbereich versaut habe.
Trotzdem war das Ergebnis für mich ganz ordentlich. 6. Platz von 119 Senioren und 32. in der Gesamtwertung von 400 Teilnehmern. Der Präsiii wird wieder lästern aber ich bin sehr zufrieden.
Anm. PRÄSiii :
Nein ich meckere nicht ! – für sein fahrerischen Nichtkönnen kann der C8 ja nichts, und das kleine französische Damenmoppett unterstützt das in wunderbarer Weise ………
(Sorry, ich konnte nicht anders !)