Kleine adipöse Mädchen –Re-Reloaded-
(
HTJM – Trial in Heringen am Pfingstsonntag)
Text : Resoucenschoner Jörg
Es war mal wieder soweit. Nach einer Slowriding-Wettkampfabstinenz im Jahr 2014, haben Laszlo und ich dieses Jahr wieder mal genutzt, um die Bullerspur zu rocken.
Zwar waren wir recht regelmäßig auf den Plattreifen im Wald, Feld und Steinbruch unterwegs, aber sektionsspezifische Inhalte waren das weniger, wie sich zeigte.
Erdige Auffahrten an der Haftungsgrenze des Hinterreifens hoch/runter und Baumstämme überqueren, das wäre was gewesen. Haben wir doch vor der Tür u.a. die „Himmelsleiter“. Eine Steilauffahrt aus Zeiten der Enduro-EM-Läufe der 80er Jahren in Eschwege. Da kommen wir hoch (grüne Spur, würde ich sagen). Aber z.B. viel zu kleine/enge Kurven an viel zu kleinen/engen Hängen fahren… Naja.
Im Vorfeld wurden zwei (sehr unauffällig gelbe) Poporutscher zu Kettenradabdeckungen, die nach dem neuen Reglement vorgeschrieben sind und ein gebrochener Kupplungshebel bei Laszlos Einsatzgefährt gegen einen Klapphebel getauscht.
Das Wetter war veranstaltungsgerecht bestellt (bedeckt, um 18 C und trocken), die Anreise mit 40min. überschaubar und unsere Motivation gut.
Die Abnahme gestaltete sich etwas holprig, da eine nicht zurückklappende Fußraste bei mir moniert, aber schnell per Wasserpumpenzange und WD-40 vor Ort instandgesetzt wurde. Laszlos hinteres Radlager ging gerad noch so durch, ansonsten wäre Herr Kivo gefragt gewesen, der wie immer mit seinem Womo in Poolposition stand.
Dann noch Lizenz und Gebühren und auf zur Besichtigung, der 6 Sektionen.
Das Terrain war für uns nicht neu, somit hatten wir gleich eine grobe Orientierung. Steine, Stämme, Erde, Hänge, Bach…. Alles da, was das Sektionssteckerherz erfreut.
Dann noch Fahrerbesprechung und los in die erste Prüfung.
Um es vorweg zu nehmen. Rechtsknipser kassiert, weil zurückgerollt. Felsen liegen bei uns im Wald weniger rum. Laszlo 2 Füße und stolz wie ein Spanier zur nächsten Sektion. Da, ich wieder einen Rechtsknipser kassiert, weil aus dem Band gefahren. Scheiß Felsklumpen. Laszlo 1 Fuß und schon dumme Sprüche in Richtung seines Erziehungsberechtigten drauf. Zwei Mal Höchststrafe in den ersten beiden Sektionen, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Außerdem wollte ich ja Sprüche loswerden und nicht fangen. Also, mal kräftig schütteln, neu konzentrieren und weiter. Der Rest lief ganz gut. Laszlo kam nicht überall sauber durch, war aber gut unterwegs und ich schlug mich mit nur noch einem Fuß durch den Rest des Tages.
Die Sektionen waren abwechslungsreich und gut gesteckt, so dass alles skills mal abgefragt waren. Die Orga hervorragend und die Leute nett. Rundum eine schöne Veranstaltung. Ein Freund von uns kam noch als cheerleader vorbei und informierte sich gleich über eine entsprechende Anschaffung, weil er gerade von den Jungs, die mehr hüpfen als fahren so begeistert war.
Der Gewinner unserer Bullerspur wurde in einem Stechen ermittelt, da beide 0 Füße hatten. Das wurde dann in zwei Sektionen der schwarzen (nächst höhere Spur) ausgefahren und war richtig spannend.
Unterm Strich fußelte sich Laszlo in seiner Wertung auf Platz 9 von 16 und wurde von Charlotte, mit gerade mal einem zarten Damenfüßchen über den ganzen Tag, dunkelrosa lackiert. Da half ihm auch nicht sein hervorragender Einsatz in einer Sektion, in der er sich „verfahren“ hatte und am Ende des Bandes angelangt, profimäßig sein Vorderrad umzuhoppeln begann und das ohne Fehler bewerkstelligte. Sah gut aus, ARSCH!
Bei mir sprang noch Platz 5 von 9 raus. Rang 3 hatte gerade mal einen Fuß, wäre also auch ohne die beiden Aussetzer in den ersten beiden Prüfungen eng geworden.
Wir liebäugeln inzwischen damit, das rote Klebeband von unseren schwarzen Schildern zu ziehen, da wir der Meinung sind, dass es Zeit für die nächste Ausbaustufe ist. Mal sehen. Zumindest sah das schwarze was wir gesehen haben, nicht zu schwer aus.
Nach der Veranstaltung nutzen Laszlo und ich noch ein wenig die Location, um zu spielen. Ich versuchte mich u.a. an einem Steilhang mit 3 querliegenden Baumstämmen, deren Abstand nicht ausreichte, um das Mopet dazwischen zu parken. Mein Mut reichte immer bis Baumstamm 2. Danach begann das Wuchten bergab. Das 4 Mal versucht, gepumpt wie ein Maikäfer und gut war`s. Laszlo geriet in das Fahrwasser einer grüne Spur und sagte: „Das sieht machbar aus!“ Es handelte sich um eine Felskante (ca. 70 cm hoch) mit kleinem Plateau im Anschluss und Bergauffelsen dahinter. Das Ganze ohne Anlauf, wie eben üblich. Die Felskante war noch kein Problem. Aber oben angekommen fehlte der speed und das Gewicht auf dem Vorderrad, was dazu führte, das sich die V-x umkehrte. Dieser Abwärtstrend endete dann abrupt an einem daneben liegenden Felsklotz. Naja, die Salzeinreibung beim nächsten Saunabesuch hat er dann lieber ausgelassen.
Anmerkung des Redakteurs: Ich hab`s geschafft!