Tag 1
Nach dem Leeren von drei Flaschen Rotwein und ergötzenden Gesprächen mit Joachim und seiner Herta,

Um 7:00 Uhr am Morgen legt unsere Fähre in Olbia pünktlich an und wir rollen, begleitet von einem offiziellen KTM VW-Bus (Joachim), auf die Insel zum Frühstück in Olbia. Nach einem ital. Frühstück trennen sich unsere Wege, Joachim fährt direkt in den Süden, wir fahren ein paar km zum 2. Frühstück ins Hotel Parco degli Ulivi bei Arzachena.


Kleine, enge, feste Schotterwege und Sandauflage lassen sich flüssig in die Berge fahren.

Es bildet sich eine doppelstöckige Gänsehaut bei uns und wir sehen jetzt, mit etwas Verzögerung, eine große Staubfahne sich durch den Wald den Berg hinauf schwingen. Es ist das gleiche Szenario wie letztes Jahr in diesem Bereich werden Rallyeautos getestet, die aufgebauten Lichtschranken an der Beschleunigungsprüfung umfahren wir elegant …….
Wir driften auf einem breiten festen Weg auf fast 800 m auf den Monte Pino hoch und genießen die Aussicht in Richtung Olbia.



(149 km gefahren)

Das Frühstück am Pool genießen wir ausgiebig, laden auf und queren die Insel Richtung Süd/West nach Arbus.
Kurzfristig biegen wir von der Autobahn ab, ich will die beiden Jungs mal „fashen“, wir fahren zum Cappo trinken mal schnell an den Strand von La Caletta.

Angekommen am frühen Nachmittag springen wir in unserer Mopped-Klamotten und steigen in die Single Trail-Traum Runde zum Strand von Piscinas.



(66 km gefahren)
Traditionsgemäß besuchen wir am Abend die Pizzeria „La Torre“, sind enttäuscht dass der traditionelle Meeresfrüchte Salat nicht angeboten wird,

Tag 3
Ein bisher unbekannter Singletrail-GPS-Track führt uns 300 m von unserer Unterkunft ins Gelände. Kurz vor dem Einstieg in den Track ereilt mich ein Plattfuß hinten. Schnell die paar Meter zurück zum Haus und den Schlauch wechseln, war angesagt.


In Villacidro machen wir kurz in Kultur und besuchen das alte Waschhaus, in dem die treusorgenden Haushälterinnern um 1900 rum die Schlübber und Feinrippunterhemden der feinen Herren Bergbau-Ingenieure mit Kernseife geschrubbt haben…………


„Trapper Klaus“ fand eine Öffnung im Zaun über den wir die Weide verlassen konnten



In Arbus machen wir noch einen Stopp am Messermuseum und Klaus lässt sich vom Messermeister die Schmiedekunst der vergangenen Epochen erklären.

Für das abendliche Mahl haben wir die sardische Gaststätte „Sa Lolla“ in Arbus gewählt. Das Sa Lolla ist eine urtümliche sardische Speisegaststätte und „DER PATRON“ erklärt uns die Spezialitäten des heutigen Tages.
Wir wählen die 6-gängige Meeresfrüchtevorspeise mit Meeresschnecken, Seeaal, Tintenfisch, Sardinen und ……

Tag 4
Das morgendliche Wecken der beiden Kuschelbären



Freundlich grüßend steigt er in den Track bergauf ein, den wir gerade bergab bewältigt haben ! –> Respekt !!!
Ein Abstecher führt auf einen Berggipfel 500m über Flumiminimaggiore. Die traumhafte Aussicht hoch über dem Ort ist die Zugabe zu einem schön zu fahrenden Serpentinen-Schotterweg.


Eingebogen in eine verfallene Zufahrtstraße zu einer Bergbau-Geisterstadt gasen wir an. Die Aussicht auf die Umweltsünden und die verlassenen Häuser lässt uns kurz innerhalten.


Die breiten Schotterwege driften wir bergan und nach dem Queren des Bergkamms stehen wir sprachlos vor dieser Aussicht.
Der Wunsch nach einem Cappo lässt und den Strand von Cala Domestica anlaufen. Aber der Kiosk am Strand ist aber leider noch im Aufbau für die Saison und wir fahren über Bruggeru wieder nach Norden.

Vom Strand sehen wir schon den Bergkamm, den wir als nächstes queren müssen, auf dem Weg zurück nach Arbus.


Nagut, noch schnell den Schlauch wechseln und dann unter die Dusche.

Tag 4
Tomaso hat für uns am Vormittag einen Termin bei einem Olivenölhersteller gemacht. Wir sind zu einer Olivenölprobe mit Besuch der Olivenölherstellung eingeladen.



In 3. Generation wird hier Olivenöl hergestellt, nach alten Verfahren, nun Biologische Herstellung genannt. Eine tolle Erfahrung, es sind die unterschiedlichen Aromen schmeckbar, und nun weiß ich wie man sehr gutes Olivenöl von verschnittenem Olivenöl herausschmeckt und unterscheidet.
Im Anfall geistiger Umnachtung haben wir uns bereit erklärt in Tomasos abgeranzten Skoda Fabia zu steigen und uns von ihm chauffieren zu lassen. Schon beim Zugehen auf den Skoda sehen wir die, zwecks besserer Bodenhaftung, profillosen Reifen und ein Blick auf die abgenutzten Bremsscheiben steigert unser Vertrauen nicht unbedingt !
Wir legen unser Schicksal in die Hände eines sardischen Herren, der zwecks besserer Durchsicht beim Fahrtantritt die gelbgetönte Pilotenbrille aufsetzt, das Fester runter lässt und den Ellbogen aus dem Fenster hängt um einhändig mit quietschenden Slicks in die kurvenreiche Bergstraße einzubiegen……


Gegen 14:00 Uhr starten wir in eine kurze Nachmittagsrunde, Kommentar von Klaus à „ich bin noch immer ganz dull“.
Es geht über die Berge auf kleinen Teerstraßen nach Norden,



Nachdem der Kopf wieder frei ist, blasen wir mit erhöhter Grundgeschwindigkeit die schönen Schotterwege zurück nach Arbus.



Tag 5
Der letzte Fahrtag steht an, und wir gehen auf die geliebte Bachtour zum Strand von Piscinas und zurück. Inzwischen haben wir und eingefahren und das breite Grinsen nach 54km Singletrial, Strand und Schotter ist nicht aus dem Gesicht zu bekommen.
(54 km gefahren)
Wir laden auf und queren die Insel, vor der abendlichen Fährenabfahrt wollen wir noch am Traumstrand von La Caletta eine Baderunde machen.
Nach etwas hin und her äppen haben wir den Treffpunkt mit Udo ausgemacht, der mit seiner Haushälterin auf Sardinien weilt. Udo ist vor ein paar Tagen mit dem Flieger auf Sardinien aufgeschlagen, hat sich einen Leihwagen geschnappt und ist auf Strandtour.

Bei tiefschürfenden Gesprächen zur allgemeinen Weltlage und zu EEG-Internas, schütten wir das eine oder andere orange Spritzgetränk an der Beachbar in uns rein und genießen den hellweißen Strand und das kristallblaue Wasser.
Für das letzte abendliche Mahl auf Sardinien entern wir die bildhübsch gelegene Pizzeria in LaCaletta am alten Leuchtturm.


Um 7:00 Uhr am nächsten Morgen legt die Fähre in Livorno an und am frühen Nachmittag sind wir zurück in München.
Fazit :
653 km Fahrstrecke auf Sardinien liegt hinter unseren Alteisen und uns. Sehr schöne Erlebnisse haben sich im Gehirn festgekrallt, alles hat wunderbar funktioniert.
Unsere Alteisen – Jochachim kennt unsere KTMs nur aus dem KTM-Museum – haben wunderbar gehalten, nur 2 Blinker und der Rückstrahler beim Sebbb blieben auf der Strecke und 2 Plattfüße waren zu reparieren.
Hanno – KTM 520 EXC 17 Jahre alt
Sebbb – KTM 520 EXC 14 Jahre alt
Klaus - Husaberg FE 550 11 Jahre alt
Nachtrag :
Ich habe den nagelneuen Metzeler MC360 mid/hard vorn und hinten gefahren und war nicht überzeugt, kippeliges Einlenken des Hinterrades vermitteln ein unsicheres Fahrgefühl, Fahrverhalten auf Teer aber super gut, große Schräglagen möglich – fährt sich fast wie ein Straßenreifen – und der Verschleiß war akzeptabel, gegenüber dem SixDays von Sebbb ist deutlich mehr Restprofil zu sehen.